Ria Walenco - pur

Gedichte - Spirituelle Entwicklung

Schatten
Schatten

Mach auf Dein Tor zum Schatten
Hab keine Angst vor ihm
Der Schatten lebt in Ruhe
Wenn Du ihn nur lässt zieh'n

Was ist denn Gut und Böse?
Ein Jedes ist nur halb
Versöhne Dich mit beidem
Dann wirst Du wieder heil

Erwartungen
Erwartungen

Neulich war ich weggegangen
Habe nichts bekommen
Traurig wieder heimgekehrt
War mir nichts genommen

Kleiner Tod
Kleiner Tod

Sterben musst Du wieder
Einen kleinen Tod
Dazu brauchst Du wahrlich
Jedes Mal den Mut

Gehst Du aber öfter
Über diesen Zaun
Wächst in Dir ganz stetig
Friede und Vertraun

Zum Kämpfen bist Du
Auf die Erd' geschickt
Nimm es an und trau Dich
Auf dass Du den Sieg erblickst

 

Führungsprobleme
Führungsprobleme

Ordnend fügen sich die Kräfte
Die noch widerstreben
Der Seele Weg ist nicht nur eben

Eingebunden in das Ich
Sind alle meine Teile
Der Führung zu vertrauen
Das dauert eine Weile

Wandel
Wandel

Wenn Dir eine große Macht
Plötzlich gegenüber tritt
Und in Dir etwas entfacht
Dass Du's spürst mit jedem Schritt

Dann wirst Du empor gehoben
Aus Deiner alten kleinen Welt
Du wirst Neues jetzt erfahren
So dass das Alte nicht mehr zählt

Du wirst völlig reingewaschen
Umgekrempelt, ausgestaubt
Und Du wirst ein neuer Mensch
Von der Sohle bis zum Haupt

Orientierung
Orientierung

Kraft im Zentrum, Kraft in mir
Dehn Dich aus, ich traue Dir
Nimm Gestalt an, schöpf mich neu

Zerstör die alten Machtstrukturen
Mit denen ich so lang verwoben
Weise mir den neuen Pfad

Engel stehen mir zur Seite
Einer weiß und einer schwarz
Zeigen mir die tiefe Wahrheit
Dass das Licht auch Schatten hat

Mal frage ich den Engel links
Mal gibt der andere mir Rat
So geh ich durch ein großes Dickicht
Vertrauend auf der Seele Tat

In mir war einst ein dunkler Raum
Ich hatte Angst, ihn zu betreten
Die ersten Schritte wagt ich kaum
Doch half mir oft dabei mein Beten

Vor kurzem fand ich dort ein Licht
So klein wie eine Kerze
Ich lerne es zu nähren jetzt
Es brennt hinweg den Schmerze

Hoffnung
Hoffnung

Hoffnung ist ein Strahl des Lichts
Der von außen auf Dich trifft
Dann, wenn Du gewahr geworden
Dass die Hoffnung Du verloren

Plötzlich, von dem Strahl getroffen
Nimmst Du andere Welten wahr
Deinen Augen steht nun offen
Eine neue Sicht sogar

Wege, die Dir vorher
Nimmer sind bekannt gewesen
Darfst Du nun mit neuem Mut
Und befreitem Herz betreten

Hoffnung ist der Strahl des Lichts
Den so viele Menschen brauchen
Um aus dem Meer der Düsternis
Wieder aufzutauchen

Vertrag mit Gott
Vertrag mit Gott

Okay, ich nehm die Pille an
Die vor mir liegt zum Schlucken
Dann aber sorg auch Du dafür
Dass ich mich nicht muss ducken

Ich möchte Ausgleich für das Brot
Das bitter Du mir reichst
Denn so nur kann entstehen
In mir Gelassenheit

Ich weiß, ich muss verletzen
Muss Makel offenbarn
Doch will ich auch verschenken
Aus meiner Liebe warm

Ich fordere mein Geburtsrecht
Von Dir mein Vater ein
Wenn Du mir zeigst die Schwächen
So lass auch stark mich sein

Gib mir die Kraft der Erde
Die meine Mutter hier
Und ich werde schmelzen
Vor Deiner Sonne Tür

Hier hast Du mich zum Werkzeug
Ich nehm die Pille an
Nun zeig mir meine Arbeit
Auf dass sie wird getan

Licht
Licht

Es gibt lastenschwere Tage
Im Verlauf der Zeit
Was ich dann hier unten trage
Ist ein Licht der Ewigkeit

--

Auf der Erde wirken
Wär kummervoll und schwer
Wenn da nicht das andere
Das Helle, Lichte wär

Düster wie die Schatten
Ist manch ein steinig Weg
So sei mit Dir behutsam
Und geb Dir Lieb und Pfleg

Harmonie
Harmonie

Harmonie, ich lad Dich ein
Zu kommen in mein Haus
Die Dissonanzen sammeln wir
Und schmeißen sie dann raus

In mir ist eine große Tür
Die bisher fest verschlossen
Umrankt von Efeu, sichtbar kaum
Und von Vergessenheit umgossen

Vor dieser Türe fand ich mich
Im Schlafgewand bei Nacht
Da hat ein leiser, warmer Wind
Die Türe aufgemacht

Nur diese Tür gibt Einlass Dir
Ersehnte Harmonie
Sie ist geöffnet nun, steht stille
"Ja, man erwartet Sie!"

Ich habe festlich mich geschmückt
Mich langsam vorbereitet
Um endlich zu empfangen Dich
Mein Herz ist nun geweitet

Du sollst nur kommen, wenn Du magst
Ich werde Dich nicht zwingen
Und doch, die Freude riech ich schon
Die Du wirst mit Dir bringen

Verschaff Dir Platz in meinem Haus
In Deiner vollen Breite
Und grins die Querulanten an
Mit Deines Mundes Weite

Du weißt, dass sie verachten Dich
Weil Du ohn' Macht und Wille
Doch wenn mit Spott sie abgehauen
Genießen wir die Stille

Wege
Wege

Es gibt Wege, die sehr einsam
Du musst sie alleine gehn
Denn Du gehst voraus für viele
Dass sie Deine Spuren sehn

Du gehst durch der Meere Tiefen
Atmest Luft der Berge Höhen
Kennst die Enge und die Weite
An manchen Orten bleibst Du stehen

Du gehst nicht die großen Straßen
Die von Menschen voll und laut
Die an den Seiten Zäune haben
Von den Menschen selbst erbaut

Du sollst suchen andere Wege
Reiß Löcher Dir in diesen Zaun
Dein Gefühl bestimmt die Strecke
Sieh nicht die Angst, hab nur Vertrauen

Doch wenn Du traust Dich, auszuscheren
Macht Gottes Wind die Haut Dir weich
Und eines Tages stehst Du staunend
Vor Deinem eignen Himmelreich

Bekenntnis
Bekenntnis

Ich habe Angst, Dich zu verlieren
Du neue, junge Kraft
Die in mir erst kurz entstanden
Und mich zum neuen Menschen macht

Ich möchte halten die Momente
In denen ich so froh mit mir
Während ich in meinem Zimmer
Und geschlossen meine Tür

Doch wenn ich ausgekostet habe
Diese Zeit der Zeit
Dann kann ich opfern meine Stille
Gestärkt von manch Gelassenheit

Dann geh von mir zu Haus ich fort
In unsere Wohnung, die der Ort
An dem ich auch noch leben muss
Mit Haushalt, Kindern und Verdruss

Gespräch mit Gott
Gespräch mit Gott

Oh Gott, lass mich in Ruhe
Ich will nichts mehr von Dir
Ich leb jetzt auf der Erde
Und komme ganz zu mir

Mag sein, dass ich Dich missversteh
Das macht mir gar nichts aus
Ich bin nicht Gott im Himmel
Ich bin 'ne kleine Maus

Von daher darf ich sagen
Was immer in mir wohnt
Ich kann Dich nicht verstehen
Dein Standpunkt ist zu hoch

Die Menschen brauchen Hilfe
Das Lösen fällt so schwer
Mein Gott, zeig ihnen Wege
Und tu Dich nicht so schwer

Ich könnte wütend werden
Ob Deiner Langsamkeit
Wer soll denn an Dich glauben?
An Deine Ewigkeit?

Du bist nie Mensch gewesen
Und deshalb fällt's Dir schwer
Die Menschen zu verstehen
Das glaub ich immer mehr

Du weißt, dass ich Dich schätze
Weil ich Dich schon gespürt
Doch bin ich nicht kritiklos
Und nicht von Luzifer verführt

Ich sage, was ich denke
Und lausche in den Raum
Ob Antwort mir gegeben wird
Am Tag oder im Traum

Doch schweigen kannst Du stoisch
Kein Zeichen und kein Ton
Man soll ja an Dich glauben
Und Beweise wären Hohn

Mir ist es ehrlich ganz egal
Ob Menschen an Dich glauben
Ich möchte ihnen helfen
Dass sie sich nicht verlaufen

Du weißt ja, dass ich fliegen kann
Und auf dem Wasser gehn
Okay, das zweite ist gelogen
Ich kann im Wasser stehn

Doch fliegen kann ich, das ist wahr
Mich von der Erde lösen
Nicht mehr so eng verhaftet sein
Mit jeglichen Problemen

Das habe ich mit mir gelernt
Auf einer langen Reise
Zu der Du mich geschickt hast einst
Auf Deine strenge Weise

(Pause)

Ich will jetzt langsam überlegen
Was ich hier unten tue
Das will ich ganz alleine tun
Drum lass mich nun in Ruhe

Der Zweifel
Der Zweifel

Der Zweifel scheint ein Feind der Seele
Und doch, auch er bringt Dich voran
Denn er ist ein Freund der Freiheit
Der Dich vielleicht befreien kann

Er ist ein Tier mit scharfen Zähnen
Das nagt an Deinem Seelenkleid
Und frisst Dir ab all jene Schichten
Die Deiner Wahrheit sind zu weit

Er kann nicht fressen Deine Seele
Denn die bleibt immer heil und ganz
Nur all die Schichten, die davor sind
Und die verschleiern ihren Glanz

Er wird solange Dich begleiten
Bis Du bewusst Dir, wer Du bist
Erst dann kannst Du in Freiheit walten
Der Seele Reinheit ganz gewiss

Erdentanz
Erdentanz

Tanz mit mir den Erdentanz
Lass Dich fallen ganz hinein

Spür die Kraft in Deinem Sein

Luzifer
Luzifer

Es war einmal vor langer Zeit
Da wurde Luzifer verbannt
Aus Gründen, die ihm wohlbekannt

Er hasste tief, wollt Erster sein
Entsetzlich war sein Schmerz, sein Schreien

Rache wurd sein Handwerk nun
Nichts anderes blieb ihm zu tun
Der Schmerz der Trennung war so groß
Er ließ den Teufel nicht mehr los

Die Liebe wurde ihm verhasst
Er stürzte tief - ohn Unterlass
Doch ließ zurück im Himmel er
Seelen, die ihn liebten sehr

Die baten ihren Vater Gott
Zu helfen aus der Trennung Not
"So lass ihn einmal Erster sein
Und seine Seelenqual befrein

Sieh, wie die Erde ist geschunden
Am ganzen Leibe trägt sie Wunden
Lass einmal Mensch sein Luzifer
Und verbinden sich mit ihr

Wir glauben, dann kann er erkennen
Und sein Gesinnen muss sich ändern
Doch musst Du schenken ihm dafür
Der Erde Machtbereich von Dir

Komm ihm entgegen - nur ein Stück
Und lass ihn nicht in Not zurück
Heimkehren wird er lange nicht
Doch setzt Du auf die Erde Licht

Die Erde soll er lieb gewinnen
So wünsch doch unserm Plan Gelingen
Mehr wollen wir heut nicht von Dir
Vertrau der Kraft in Luzifer!"

"Was höre ich aus Eurem Ton?
Gott-Mutter weint um ihren Sohn
Dann geht zu ihr - Sie soll bestimmen!
Auch meine Liebe wünscht Gelingen."

Vielfalt
Vielfalt

Wer bin ich heut?
Wer bin ich morgen?
War ich mir gestern schon bekannt?
Wie viel Teile des Bewusstseins
Werden mir noch zuerkannt?

Ständig führt die große Quelle
Mir neue Teile zu
Der Menschen Vielfalt zu erkennen
In ihr zu leben, gibt mir Ruh

Moral
Moral

Streif ab den Mantel der Moral
Den Du Dir selber umgehängt
Und lass Gefühle zu Dir kommen
Die in die Tiefe Du verdrängt

Sie werden kommen nur zu dem
Dem sie vertrauen mögen
Dem Geist der Freiheit zugeführt
Wird ihre Unrast bald sich legen

Feuer
Feuer

Ich schließe meine Pforten zu
Die mich verbinden mit der Welt
Und spüre nur noch jene Kraft
Die Lebendigkeit erhält

Ich gebe nichts nach außen ab
Bewahre alle Kraft in mir
Das Feuer dieser Kraft schwillt an
Ein einzig Glühen ist in mir

Bewusstsein
Bewusstsein

Unter wilden Wassern
Wurd ich heut geborn
Schaumgekrönte Strudel
Haben mich erkorn
Geister aus der Tiefe
Trugen mich empor
Zum Spiegel der Bewusstheit
Der Weltenmitte Tor

In mir Du bist
In mir Du bist

Nein, ich will mich nicht begrenzen
Ich möchte weit sein, so wie Du
Möcht mich verströmen, kosmonautisch
Den Raum durchdringen - doch wozu?

Vielleicht um alles zu berühren
Was existiert, was lebt, was ist
Mit Deiner Liebe zu durchdringen
Denn Gott, in mir Du bist

Kanal
Kanal

Ich saug die Kraft auf aus der Erde
Kann halten, speichern sie
Das Feuer reinigt alle Zellen
Verbrennt das Gift, das noch in mir

Und wenn ich alles hab bekommen
Was ich mir je von Dir ersehnt
Dann lass ich los die Große Liebe
Und verschenke mich und sie

Jetzt darf sie strömen, mich benutzen
Ich bin Kanal und diene Dir
Führ mich zu denen, die Dich brauchen
Die Deine Liebe spürn in mir

Doch geh mit mir behutsam um
Am Beispiel Christus wird mir klar
Ich kann für Dich nicht alles tun
Nimm mich mit meinen Schwächen wahr

Grauer Vogel
Grauer Vogel

Komm her, Du Angst aus alter Zeit
Du fürchtest Dich, bist enge
Im Traum zeigst Du mir Deine Wahrheit
Auf dass sie mich bedränge

Mein Geist wird klarer, größer, reiner
Und lernt verstehen, Dich zu sehn
Du lebst im Schutze meines Schoßes
Grauer Vogel, Du musst gehn

Flieg in die Sonne, such die Weite
Und niste Dich nicht wieder ein
In eines andern Menschen Seele
Vertrau mir, Du bleibst nicht allein

Und eines Tages werd ich schaun
Den Silberstreif am Horizont
Dann weiß ich, jetzt bist Du verwandelt
Der graue Vogel ist nun bunt

Alte Muster
Alte Muster

Kristall in meinem Kopfe
Du Muster alter Zeit
Verdichtetes Erleben
Aus der Vergangenheit

Wie stark muss sein die Sehnsucht
Die Dich zum Schmelzen bringt
Ein neuer Weg zur Freiheit
Um den die Seele ringt

Liebe I
Liebe I

Schöpferkraft im Himmel
Aus der ich einst geborn
So schenke mir die Gabe
Die ich in mir verlorn

Erfülle mir die Bitte
Die eine, die ich hab
Ich bitte Dich um Liebe
Von nun an bis ins Grab

Religion
Religion

Starr, den kahlen Ästen gleich
Wohnt in mir die Traurigkeit
Sie war mir schon als Kind vertraut
Heut hab ich sie mir angeschaut

Sie ist Ausdruck meiner Liebe
Zu dem Reich, aus dem ich kam
Weckt die vielen, jungen Triebe
Die die Religion mir nahm

Der Gott im Innern
Der Gott im Innern

Nieder mit der Außenmacht
Erkenn den Gott im Innern an
Und wenn nur einer hämisch lacht
Auch er, so glaub mir, ist bald dran

Dann kann er winden sich und recken
Und jammern, wenn's hernieder reißt
Die alten Mauern des Gebäudes
Dessen Namen Du schon weißt

Ich habe keine Lust zu sprechen
Selbst das Schreiben fällt mir schwer
Sirenenklänge werden wecken
Der Menschen tauber Ohren Heer

Nun weißt Du's - doch nimm Dich in Acht
Vor dem, der dennoch hämisch lacht

Sich häuten
Sich häuten

Windend häutet sich die Schlange
Lös Dich Haut, bei vollem Mond
Alte Haut war eine Zange
Verlasse sie, Du wirst belohnt

Heilung
Heilung

Wundersame Laute
Entschwimmen meinem Mund
Fließen mit den Wellen
Vom Höhlenbauch zum Schlund

Frierend ruft der Eidechs
Den ich mit Händen pack
Den ich grad ausgespien:
"Zernag Charak, Charak!"

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